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Karauschek, Erich René


Fehde und Blutrache als Beispiele nichtstaatlicher Konfliktlösung: Rechtshistorisch und Rechtsanthropologisch



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Solivagus Verlag
1. Aufl. 2011
   
Print
 
 
Medium: Print
978-3-943025-02-6
00.01.02 Rechtsgeschichte
01.03.25 Recht der einzelnen Länder (Jugoslawien Nachfolgestaaten)
01.03.34 Recht der einzelnen Länder (Afrika, ohne Südafrika)
01.05.40 Rechtsvergleichung
03.01.00 Strafrecht, allgemein
03.08.00 Kriminologie, Kriminalistik

Diese Abhandlung zur Fehde und deren Sonderform Blutrache wurde als vergleichend rechtshistorische und rechtsanthropologische Untersuchung angelegt, deren Ausgangspunkt gleichermaßen die Betrachtung der Funktion wie des Funktionierens von "Recht" in Gesellschaften ohne staatliches Zwangsmonopol ist. Ausgehend von einem komparativen Untersuchungsansatz analysiert das Werk einen kleinen Ausschnitt sozialer Ordnungssysteme in vorstaatlichen Gesellschaften. Untersucht wird, inwieweit das Ordnungsinstrument Fehde im deutschen Mittelalter, in Montenegro vor 1851 und bei den Nuer im südlichen Sudan rechtliche Qualitäten aufzuweisen hat. Die Untersuchung von Fehde und Blutrache sowie der notwendigerweise damit verbundenen Sühne auf ihre rechtliche Qualität führt zu dem, nur auf den ersten Blick paradoxen Ergebnis, dass sowohl Fehde, als auch die Blutrache und insbesondere die Sühne der Fehde durch Elemente der Verfahrensgerechtigkeit charakterisiert und legitimiert sind.

Die Rechtsprechung in Deutschland und Österreich ist aktuell mit Tötungsdelikten aufgrund "fremd-kultureller Wertvorstellungen" konfrontiert. Daraus resultiert das Interesse der Strafrechtswissenschaft, aber auch der Kriminologen und Kriminalsoziologen, die, im Kontext migrationsspezifischer Delinquenz, Blutrache als ein in "Herkunftsländern" verbreitetes Brauchtum auffassen.